Australia 15 on the road

Regelmässig verschwinden rechts von mir die Streifen der Mittenmarkierung wie der Takt eine Musikstückes: Andante. Ein Blick in den Rückspiegel. In der Ferne erscheinen zwei Lichter. Ein Roadtrain? Ein Pickup mit geländetauglichem Wohnwagen? Einen Kilometer später werde ich es wissen, links anhalten und ihn passieren lassen. Die Roadtrains sind 20 Stundenkilometer schneller unterwegs als wir mit unserem Campervan. Die Cruise Control ist auf 82km/h eingestellt. Ideal zum Fahren und ideal für den Dieselverbrauch. Mit 8.4l/100km rollen wir dahin, Maggie von der Apollo-Autovermietung hat von 12l/100km gesprochen.


Ein paar Galahs fliegen parallel zur Strasse. Ihr rosarotes Gefieder blitzt auf, sie machen synchron eine Kehrtwendung und landen auf einem grüngrauen Busch. Rabenvögel picken an einem Känguru-Kadaver im Strassengraben. Unschlüssig ob sie wegfliegen wollen, hoppeln sie bei unserem Nahen flatternd zur Seite.

Caiguna

Monoton sind die Geräusche von Benz-Motor und Reifen auf dem Asphalt. Ich muss nicht auf die Strasse schauen, um zu wissen, dass der Belag braun ist. Es gibt hier vier Sorten von Asphalt: Brauner, grauer, schwarzer und grauer mit einem schwarzen Neubelag. Jeder der vier produziert ein eigenes Abrollgeräusch, der graue Asphalt ist der lauteste.

Die Strasse verläuft schnurgerade. Manchmal ist die Landschaft hügelig. Dann fahre ich wie ein Schiffskapitän zur See von Welle zu Welle. Oben auf dem Wellenkamm sehe ich übers Nullarbor-Meer. Zwanzig Kilometer später ist das Land eben. Da scheint der Punkt am Horizont, da, wo die Strasse im Himmel verschwindet, immer gleich weit weg zu sein. Wenn sich nicht der Teppich aus grünen und grauen Buschgewächsen links und rechts von mir bewegen würde – ich hätte den Eindruck, wir stünden still.

Gegenverkehr. Ein früher einmal weisser Holden-Pickup mit Fässern und Werkzeug auf der Ladefläche. Der Fahrer in neongelb-blauer Arbeitskleidung und mit Sonnenbrille hebt zum Gruss zwei Finger vom Steuerrad, hier draussen grüsst jeder. Dann sind wir wieder alleine …

Die Tageskilometeranzeige des Mercedes springt von 221 auf 222km. Ich grinse, vor ein paar Minuten konnte ich beobachten, wie die Temperaturanzeige von 17 auf 17.5° C gewechselt hat. Ein Blick in den Rückspiegel und dann zum fernen Punkt am Horizont. Die Gedanken verschwinden in den Wolken.

 

G'day, Beat

The Nullarbor is much more than a road.

Leonie Smith, Owner of Penong Caravan Park 

05.10.2018 08:53 SA

05.10.2018 10:39 SA

05.10.2018 12:46 SA

05.10.2018 16:52 SA


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07.10.2018 14:00 WA

07.10.2018 15:11 WA

07.10.2018 16:58 WA



Route

 

Caiguna

Balldonia

Norseman 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Roger Steuri (Dienstag, 09 Oktober 2018 13:26)

    Hallo ihr zwei, nun ist schon ein drittel eurer Reise um. Danke für die schönen Impressionen und die sehr guten und unterhaltsam geschriebenen Erklärungen/Status. Ja der mit den Fliegen wenn sie fliegen.......
    Bei uns schon der erste Schnee (nur Zucker über dem Stockhorn) gefallen, ansonsten alles in bester Ordnung;-). Somit wünsche ich euch weiterhin schöne und spannende Ferien und viel Spass auf der Weiterreise. Bis gly Roger und Family