Australia 27 Transfer-Etappe

Es gibt Tage, da wandern wir einen Berg hinauf und wieder runter, oder wir fahren der Küste entlang. An anderen Tagen haben wir auf der Streckenkarte Haltepunkte markiert: ein Wasserfall, ein Aussichtspunkt oder eine «Historical School Site». Letztere sind dann oft einige geschichtete Steine, die ein Gemäuer erahnen lassen. Übrigbleibsel von Unterkünften früher weisser Siedler. 


Im Wetterbericht, er ist sehr präzise hier in Westaustralien, wurde von «showers easing» berichtet, also leichter Regen. Das passt zu einer Transfer-Etappe, wie wir so eine Fahrt nennen. Genauso passend ist es, einmal zu erzählen, was wir an einem ganz normalen Reisetag erleben.

 

Denmark WA: Wilson Inlet

Nichts in der Welt ist unbedeutend.

Friedrich Schiller

Wegpunkte …

1) Westaustralien kennt keine Sommerzeit. Jetzt im Oktober ist es am Abend um halb sieben finster. Die Morgendämmerung beginnt dann um halb fünf in der Früh. Der erste Blick nach dem Aufwachen zeigt uns eine Entenfamilie. Wir schauen der Schar über eine Stunde zu.

2) Nach dem Frühstück (Toast und Porridge) Einkaufen im Woolworth von Albany. Die Lebensmittel kosten in Westaustralien etwa gleich viel wie in der Schweiz. Fleisch ist günstiger, Gemüse und Früchte eher teurer. 


3) Albany ist die grösste Stadt an der Südwestküste. Die Stadt ist bedeutend für den Getreideumschlag aus dem «Westaustralischen Getreidegürtel», eine Landwirtschaftszone mit der vierfachen Fläche der Schweiz, und für den Tourismus. 

4) Anders als in anderen Städten in WA wird in Albany Architektur gepflegt. Wir entdecken kunstvolle Wandmalereien in Nebengassen.


5) Beat fällt ein interessantes Gebäude auf. Im Innern des Dôme 

befindet sich ein einzigartiges Café. Die Blackberry-Apple Crumble mit Vanilleeis von Evelyn und der warme Apple-Cinnamon Muffin mit gesalzener Butter von Beat – köstlich. Später erfahren wir, dass Dôme Mitte der 80er Jahre als Kaffeerösterei  begann.

6) Nach dem vorgezogenen Mittagessen (links) sind wir auf der Lower Denmark Road unterwegs. Und da ist er: «showers easing». Bisher haben wir keinen Regenguss erlebt, der länger als eine Viertelstunde dauerte. Auch heute ist das nicht anders, allerdings sind zwischen den nassen Viertelstunden nur fünf Minuten Pause.


7) Stachelhalsibisse (Straw-necked Ibis) sehen wir oft in der Nähe von Farmen. Sie suchen Nahrung: Heuschrecken, Grillen oder kleine Reptilien. Meistens picken sie diese Tiere nur von der Oberfläche auf, manchmal stochern sie aber auch im Schlamm flacher Gewässer.

Die Vögel fliegen sofort auf, als wir mit dem Camper anhalten.

8) Oft grasen hunderte Tiere auf riesigen Weiden. Ein oder zwei mit Wasser gefüllte Senken dienen als Tränke. Die schwarzweisse Rasse sehen wir selten. Meistens sind die Rindviecher schwarz.

Die Tiere schauen gelangweilt komisch, als wir mit dem Camper anhalten.


9) Der Cosy Point Beach ist uns einige Kilometer Umweg wert. Er ist wie viele andere Strände menschenleer, nicht nur wegen dem Wetter. Kurz vor Weihnachten wir sich das schlagartig ändern.

10) Aha, die «showers easing» aus dem Wetterbericht! Für Beat sind das eher «heaps of bloody rain». Innert Minuten ist er bis auf die Haut nass, denn fotografieren muss will er ja trotzdem.


11) Für alle möglichen Tiere gibt es in Australien die gelben Warnschilder an der Strassen. «Turtle crossing» ist für uns neu. Diese Broad-shelled Turtle wackelt doch tatsächlich vor uns über die Strasse. 

12) In Denmark auf dem Rivermouth Caravan Park staunen wir, was einige Aussies so als Wohnmobil dabei haben. Das Boot lässt sich mit einem hydraulischen Kran von seinem Hochplatz heben. Tags darauf dauert es anderthalb Stunden, bis das Gefährt marschbereit ist.


13) Wie die meisten Pelikane ernährt sich auch der Brillenpelikan überwiegend von Fischen. Wir beobachten, wir sie Fische mit ihrem dehnbaren Kehlsack fangen, sie mit schnellen Bewegungen im Schnabel platzieren und dann mit dem Kopf voran als Ganzes herunterschlucken.

14) Abendessen aus der komfortablen Camperküche: Butternut-Kürbis angebraten und dann mit Vollrahm aufgekocht, dazu Schinkenstreifen und Tomatensalat.


G'night, Evelyn


 

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Kommentare: 1
  • #1

    offside sheila (Mittwoch, 31 Oktober 2018 14:37)

    Für einen "blossen" Transfer-Tag sind das wunderschöne Momente, eingefangen in stimmungsvollen Bildern ... Liest sich super und lässt gedanklich mitreisen ;-) Danke Evelyn!