Jedes Jahr wandern tausende Buckelwale (humpback whales) zwischen ihren antarktischen Nahrungs- und subtropischen Fortpflanzungsgebieten in der Timor-See nördlich den Kimberley hin und her – meist sehr nah entlang der australischen Westküste. Diese Migration gehört zu den grössten maritimen Wanderbewegungen der Welt. Jetzt im Oktober sind die «humpbacks» auf dem Weg in den Süden.
Auf einer Wanderung bei Cape Naturaliste Lighthouse beobachten wir, wie in der Ferne Buckelwale aus des Wasser springen und in einer grossen Gischtfontäne wieder aufs Wasser knallen. Schnell ist klar, wir wollen die Tiere näher sehen und buchen online eine Whale Watching Tour bei Geographe Maritime.
Die Boote dieses Whale Watching Veranstalters sind geräumig, man kann sich überall hin bewegen. Warme Kleidung und ein Fotoapparat wird als Ausrüstung empfohlen. Im Internet lesen wir, dass die Crews von Geographe Maritime bei Sichtungen behutsam vorgehen, sich den Tieren langsam nähern und nicht mit «äussester Kraft» so nah wie möglich an die Wale heran preschen.
Ein Humpback-Kalb «winkt uns zu».
Vom Weltall aus gesehen, ist die Erde blau, der Planet des Wals.
nach Heathcote Williams
Das Meer vor Busselton ist spiegelglatt. Allan von der GM-Crew erzählt uns unterwegs in das Sichtungsgebiet viel Interessantes über die Buckelwale. Die Humpback fressen hauptsächlich während der Sommermonate in den arktischen Gewässern und leben die restliche Zeit des Jahres von ihren Fettreserven. Sie können dabei bis zu einem Viertel ihres Körpergewichtes von bis zu 36 Tonnen verlieren. Ihre Ernährung besteht aus Krill, Plankton und kleinen Fischen. Besonders bekannt ist das kooperative Jagen mit Blasennetzen, bei denen ein Tier ein Netz aus Blasen um einen Fischschwarm legt, während die anderen von unten her mit geöffnetem Maul durch den Fischschwarm schwimmen.
Die Crew hält Ausschau nach Spuren der Wale, beispielsweise nach Wasserringen. Diese Kreise entstehen durch die Bewegung der Fluke (Schwanzflosse) nahe der Wasseroberfläche. Ihre Flipper, die Brustflossen, sind bis zu 5 Meter lang und haben den Humpback ihren wissenschaftlichen Namen (Megaptera = grosse Flügel) gegeben.
Charakteristisch ist der Blas. So wird die Fontäne bezeichnet, die Wale beim ausatmen bilden. Beim Buckelwal ist der Blas einstrahlig und «buschig».
Buckelwale sind meistens alleine unterwegs, kommen aber zum Fressen und zur Paarungszeit in Gruppen zusammen. Jedes Jahr schwimmen sie 4'500 Kilometer hin und zurück aus den an Plankton reichen arktischen Gewässern in die warmen Gewässer um Australien.
Die Tragzeit dauert etwa 11 Monate. Bei der Geburt wiegt ein Buckelwal-Kalb etwa 900 kg und ist 3 bis 4.5 Meter lang. Die Kälber trinken täglich bis zu 50 Liter fettreiche Muttermilch und werden nach etwa sechs Monaten entwöhnt.
Es ist ein majestätischer Anblick, die ruhige Gleichförmigkeit von Auftauchen, Fontäne ausstossen, an der Wasseroberfläche gleiten, Luft holen, um dann wieder abzutauchen.
Beim Abtauchen biegen sie ihren Rücken zu einem auffälligen Buckel, was dieser Walart den Namen gab.
Die zweienhalb Stunden vergehen viel zu schnell. Auf dem Weg zurück spielt uns Phil noch den Walgesang der Buckelwale vor.
Buckelwale und andere Walarten singen indem sie Luft durch ihre Nasenhöhle pressen. Der Gesang der Buckelwale ist vor allem von den Männchen zur Paarungszeit zu hören und besteht aus mehr als 600 verschiedenen Tönen und einer Lautstärke von bis zu 190 Dezibel. Damit gehören die Gesänge der Buckelwale zu den facettenreichsten und lautesten Rufen im Tierreich.
G'day, Evelyn und Beat
Route
Yallingup
Busselton
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