Lofoten 15 Lofotennovember

Wir sitzen im Airbus 320 der Scandinavian Airline, Flug SK 4411 nach Oslo, blicken auf dichtes Wolkenmeer. Der voll besetzte Flieger ist in Tromsø mit Verspätung gestartet, es warten etwas Turbulenzen. Es ist Zeit um den letzten Blog-Beitrag unserer Lofotenreise zu schreiben. Die vergangenen zwei Wochen sind reich an Erlebnissen, Erfahrungen; wir erzählen uns gegenseitig von Höhepunkten der Reise in den Norden. 


Im November auf die Lofoten reisen, wenn das Inselwetter als nasskalt, dunkel und einfach nur grau beschrieben wird? Das ist etwas – nun ja – aussergewöhnlich? 

 

Auf den Lofoten ist Wasser zentral. Das Nordmeer, die Sunds, die Seen, die Moore, Wasserfälle und das Wasser vom Himmel. Geregnet hat es immer wieder (> Regenarten). Schnell haben wir uns an die Regengüsse gewöhnt. Richtig heftig (Dusche quer) sind die oft eine halbe Stunde, danach geht die Intensität auf Nieselregen zurück. Für die guten Kleider und Schuhe sind wir dankbar, unsere Kameraausrüstungen sind «hart im Nehmen». 

 

Das Licht ist matt, durch die Wolken vielfach diffus und nicht sehr hell. Wir haben nicht die bekannten Instagram-Lofotenbilder angetroffen, die ausschliesslich im März oder unter der Mitternachtssonne fotografiert werden. Die Schattierungen und Facetten von Novembergrau, von Himmel und See sind unendlich. Kräftiges Rotbraun der Moose und Flechten, dunkelbraune Birken und ab und zu ein oranger Farbtupfer der Sonne setzen Akzente. Fünf Wochen vor Weihnachten sind die Tage kurz und die Nächte lang im Norden. Ein paar Stunden nur dauert es von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. In wenigen Tagen beginnt die Polarnacht. Am Morgen und Abend dämmert es lange, unsere Fotostative haben wir als gute Freunde geschätzt. Wenn es um halb vier Uhr nachmittags stockfinster ist, gibt das viel Zeit. Beispielsweise um Blogbeiträge zu schreiben und zu entschleunigen. Und noch etwas: Wir können unsere Kameras jetzt bei völliger Dunkelheit bedienen.

 

Jetzt im November hatten wir die Landschaft, die Strände, die Orte oft für uns. Wenn wir lesen, dass auf der Hamnøy-Brücke im Februar/März und im Sommer zu jeder Zeit des Tages sich mindestens ein Dutzend Fotograf:innen befinden. Oder wenn «Dingding» das einzige Auto einem grossen leeren Parkplatz ist und wir in YouTube-Filmen erfahren, dass es im Sommer dort zu zu Staus kommt.

Wir haben andere, unsere eigenen Lofoten genossen.

 

Ein guter Tag kommt niemals zu spät.

Norwegische Weisheit

Reisehöhepunkte

  • Aurora Borealis: «Die Intensität und die schnell über den Himmel huschenden Formen bei Lyfjord waren grossartig» beschreibt Evelyn ihren Nordlicht-Favorit. Beat hat das tanzende Polarlicht über der aufgewühlten See bei Henningsvær am Meisten beeindruckt.
  • Uttakleiv-Strand: Der Wind hat uns beim «Drachenauge» schier umgeblasen.
  • Wikingermuseum in Borge: Mehr über Kultur und die Lebensweise des Nordvolkes zu lernen war sehr spannend und im Langhaus erlebbar.
  • Nusfjord: Sich in die Geschichte der Fischerei zu vertiefen und zu erahnen, mit welchen Entbehrungen die Kabeljaufänger gelebt haben.
  • Å: Am Ende einer Strasse zu stehen, vor sich die tosende See und der Mahlstrom, gab und gibt Anlass für tiefe Gedanken.
  • Gimsøya: Etwas Melancholie, etwas Einsamkeit und das sehr dominante Wetter, haben eine andere Seite der Lofoten gezeigt.
  • Rorbue in Svolvær: Unser grosszügiges Einzelhaus mit riesiger Fensterfront direkt am Wasser und Blick auf den Hafen hat alle bisherigen Ferienunterkünfte getoppt.
  • Tromsø, Abendessen bei Full Steam: Das Essen, die Ambiente, die Bedienung war sowas von stimmig. 
  • Norweger:innen: Ein freundliches Volk, unkompliziert und direkt. 

 

Im ersten Lofotenbeitrag haben wir vier Aktivitäten im Sinne von «das wollen wir unbedingt tun» für unser «Nordabenteuer» notiert.

 

1) Nachts an einem einsamen Strand den Himmel beobachten und dann die Nordlichter bestaunen.

 

Magisch – die Aurora Borealis tanzt über der aufgewühlten See bei Henningsvær.

 

2) Das Tageslicht ein paar Stunden nach Sonnenaufgang wieder verschwinden sehen und in die lange Dämmerung eintauchen.

 

Sakrisøy zwischen Tag und Nacht.

 

3) Das Wetter spüren und dabei und ein paar schöne Bilder fotografieren.

 

Nördliche Eberesche bei Å – eines der Lieblingsbilder von Evelyn.

 

Stockfisch essen.

 

Fischerboote in Nusfjord.

 

All dies haben wir erlebt und so viel mehr. Zuhause will Beat einen Kalender gestalten, Evelyn trägt den Gedanken für ein Fotobuch mit sich. Die Lofoten werden uns weiter begleiten.

 

Farvel nordisk verden, vi sees igjen.

Evelyn und Beat

 

Nachtrag

Der Kalender ist verfügbar.


Wir danken

  • Dir – für Dein Interesse an unseren Bildern und Texten.
  • Steffi Schiepke von GEO Tours Thun. Unterkünfte, Mietwagen, Flüge hast du einmal mehr super toll ausgewählt und für uns gebucht!

 

 

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